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Älplermagronen

Älplermagronen
Älplermagronen

Älplermagronen ist ein Gericht das ich vor 17 Jahren noch gar nicht kannte. Als ich 2008 meinen Mann kennenlernte, lernte ich mit ihm die Schweiz kennen und lieben. Nein, mein Mann ist kein Schweizer, aber wir fahren seither mindestens zweimal im Jahr in unsere Ferienwohnung in die Schweiz. Das Wallis in der Schweiz ist meine zweite Heimat geworden. Mein Mann hat mir das Skifahren beigebracht. Während eines Einkehrschwungs bestellte sich mein Mann Älplermagronen. Ich kannte dieses Gericht bisher nicht und man sagt ja, was der Bauer nicht kennt ißt er nicht. Die Älplermagronen wurden serviert, mit Apfelmus. Ich durfte natürlich bei meinem Mann probieren und na ja, was soll ich sagen, ich war begeistert. Beim nächsten Einkehrschwung bestellte ich mir auch eine Portion und aß die Älplermagronen mit großem Appetit auf.

Die Geschichte der Älplermagronen...

Älplermagronen werden heute als traditionelles Schweizer Sennengericht angesehen. Tatsächlich kamen Teigwaren allerdings erst in die Zentralalpen, als der Gotthardtunnel gebaut wurde und die italienischen Arbeiter ihre gewohnte Pasta mitbrachten, die sich bald einbürgerte. In der Schweiz wurden die Teigwaren unter Zugabe von einheimischen Eiern hergestellt. Das neue Nahrungsmittel wurde besonders bei den Sennen schnell beliebt, da es haltbar war und im Verhältnis zum Nährwert sehr leichtgewichtig – beides unschätzbare Vorteile in einer Zeit, als sämtliche Nahrungsmittel ausser Milch und Käse noch mit dem Räf auf die Alp transportiert werden mussten. Die «Magronen» wurden mit billigen einheimischen Kartoffeln gestreckt, mit Zwiebeln gewürzt und ergaben mit Rahm und Käse ein deftiges Gericht, das im Kessel über dem offenen Feuer einfach zuzubereiten war und auch bei der schweren Arbeit auf der Alp gut sättigte. (Quelle: Wikipedia)

Wie werden die Älplermagronen zubereitet?

Älplermagronen werden bis heute aus Nudeln hergestellt, vorzugsweise aus kurzen dicken Formen, wie z. B. Penne, Ziti oder Makkaroni. Die Teigwaren werden zusammen mit gewürfelten Kartoffeln gekocht, wobei Nudeln und Kartoffeln unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Kochzeit nacheinander in den Topf gegeben werden. Die Flüssigkeitsmenge wird so bemessen, dass sie aufgesogen ist, wenn Kartoffeln und Teigwaren weich sind. Anschliessend wird Sahne - oder wie es in der Schweiz so schön heißt "Rahm" -  beigefügt und grob geriebener Käse daruntergezogen. Diese Mischung lässt man einige Minuten ziehen, bis der Käse geschmolzen ist. Das fertige Gericht wird mit gerösteten Zwiebeln bestreut, die traditionelle Beilage dazu ist Apfelmus.

 

Die Wahl der Käsesorte ist elementar. Ihr solltet auf jeden Fall einen würzigen schweizer Käse verwenden. Hier ist meine erste Wahl ein höhlengereifter Greyerzer. Alternativ könnt ihr aber auch gerne einen würzigen schweizer Bergkäse verwenden.

 

Das Gericht weist regionale Abwandlungen auf: In einigen Gegenden werden Schinkenstreifen, geröstete Speckwürfel oder Cervelat dazugefügt, im Kanton Uri werden die Kartoffeln weggelassen. In Obwalden gibt es die Älplermagronen auch als sogenannte Hindersi-Magronen.

Welche Käsesorte ist geeignet für die Älplermagronen?

Über Geschmäcker lässt sich ja bekanntlich streiten. Dennoch würde ich Euch hier einen würzigen Käse empfehlen, einfach damit Geschmack in dieses leckere Ofengericht kommt.

Da es ein schweizer Gericht ist, gehört für mich persönlich da auch ein schweizer Käse hinein.

Ich hätte irgendwie kein gutes Gefühl dabei einen Käse aus einem anderen land zu verwenden.

Könnt ihr natürlich trotzdem machen.

Meine Käseempfehlung für Euch:

  • Greyerzer
  • Appenzeller
  • Schweizer Bergkäse
  • Emmentaler

Wenn ich demnächst wieder in der Schweiz bin, dann frage ich mal nach, welche Käsesorten die Schweizer noch als Alternative haben.

Die Wahl der Kartoffelsorte

Auch die Wahl der Kartoffelsorte ist nicht ganz unwichtig. Eine Schweizerin aus dem Wallis hat mir erklärt, dass man auf keinen Fall mehlige Kartoffeln verwenden darf. Mehlige Kartoffeln zerfallen nach längerem Kochen und machen die Älplermagronen breiig und matschig.

Daher sollte man im besten Fall festkochende Kartoffeln verwenden.

Welche Zutaten braucht ihr noch für die Älplermagronen?

Über den Käse und die Kartoffeln haben wir ja schon ausführlich gesprochen.

Die Hauptzutat sind neben den Kartoffeln und dem Käse natürlich die Nudeln.

Hier werden kleine Magronen verwendet. Das ist die Miniversion der Makkaronis.

Ihr könnt natürlich auch Penne oder Fussili nehmen.

Folgende Zutaten braucht ihr außerdem:

  • Zwiebelringe.
  • Speckwürfel - kaufe ich immer beim Metzger meines Vertrauens, denn ich möchte wissen wo mein Fleisch herkommt und wie die Tiere behandelt wurden.
  • Sahne oder in der Schweiz auch Rahm genannt - bitte mit hohem Fettanteil, wer die kalorienreduzierte Version mag, der kann auch Halbrahm verwenden.
  • Gemüse- oder Rinderbrühe.
  • Salz, Pfeffer und ein wenig Muskat zum abschmecken.
  • Apfelmus - hier empfehle ich Euch meinen selbstgemachten Apfelmus. Da weiß ich was drin ist, kann den Zuckergehalt variieren und habe keine Konservierungsstoffe.

Tipps und Tricks für ein gutes Gelingen

Damit Euch die Älplermagronen gut gelingen gibt es noch ein paar kleine Dinge zu beachten. Auch habe ich noch ein paar Tipps wie ihr die Älplermagronen variieren könnt, denn nicht jeder macht sie gleich. Über ein paar Kommentare von meinen Schweizer Lesern bezüglich der Zubereitung der Älplermagronen würde ich mich freuen.

 

Als erstes stellt sich die Frage, wo ihr die Älplermagronen zubereitet wollt. Auf dem Herd oder im Backofen. Als nächstes ist die Frage ob ihr die Nudeln und die Kartoffeln vorher abkocht oder nicht. Ich habe diesbezüglich meine eigene Strategie entwickelt und ich finde, dass sich das Ergebnis sehen lassen kann.

 

Ich koche die Nudeln zusammen mit den Kartoffeln zunächst al dente ab.

In einem gusseisernen Topf brate ich die Zwiebelringe zusammen mit den Speckwürfeln in Butterschmalz an und fülle Dies in eine Schüssel um. Danach gebe ich den Rahm und die Brühe in den Topf und lasse Beides kurz aufkochen. Als nächstes gebe ich die Nudeln und die Kartoffeln hinein und mische alles gut durch. Die Kartoffeln saugen die Flüssigkeit etwas auf.

Den Käse rühre ich vorsichtig unter und gebe dann zum Schluß noch die Zwiebeln mit dem Speck on Top.

Bei mir kommt dann die Älplermagronen nochmal 15 Minuten bei 150°C Umluft in den Backofen.

Ihr könnt die Älplermagronen aber auch komplett auf dem Herd zubereiten.

 

Alternativ könnt ihr die Zwiebelringe zunächst weglassen und nur den Speck anbraten.

Die Zwiebelringe mehliert ihr separat und fritiert sie dann während die Älplermagronen im backofen sind in Butterschmalz. Vor dem servieren gebt ihr die fritierten, knusprigen Zwiebelringe auf die Älplermagronen.

Los geht's...

Zutaten:

  • 300g Magronen
  • 600g festkochende Kartoffeln
  • 200g Speckwürfel
  • 250ml Sahne
  • 400ml Gemüse- oder Rinderbrühe
  • 1 große Zwiebel - Ringe schneiden
  • 300g geriebener Greyerzerkäse
  • Salz und Pfeffer, ggf. Muskat

Wer mag kann noch 2 Zehen Knoblauch verwenden.

Zubereitung

Schritt 1:

Nudeln und Kartoffeln in Salzwasser abkochen. In der Zwischenzeit die Zwiebel schälen und in Ringe schneiden. Den Käse reiben.

Schritt 2:

Backofen auf 150°C Umluft vorheizen. Butterschmalz oder Butter in einem gusseisernen Topf erhitzen und den Speck mit den Zwiebeln darin bei mittlerer Hitze anbraten. Wenn der Speck schön knusprig gebraten ist und die Zwiebeln schön glasig sind, das Ganze in eine Schüssel um füllen (siehe Foto).

Schritt 3:

Rahm und Gemüse- oder Rinderbrühe in den Topf geben. Nudeln und Kartoffeln zugeben und alles gut vermischen.

Schritt 4:

Käse untermischen.

Schritt 5:

Speck und Zwiebeln on top geben und mit Salz und Pfeffer würzen. Wer mag, kann noch eine Prise Muskat untermischen. Den Topf stellt ihr dann für ca. 15 Minuten bei 150°C Umluft in den Backofen.

Schritt 6:

Nach der Backzeiit holt ihr die Älplermagronen aus dem Backofen. Zu den Älplermagronen wird in der Schweiz traditionell Apfelmus gegessen.

Wer noch mehr Lust auf deftige Gerichte hat der darf gerne meine Rösti Schweizer Art ausprobieren. Auch meine Käsespätzle sind ein wirklich leckeres Wintergericht.

 

Ich wünsche Euch viel Spaß beim Nachkochen und natürlich beim Verzehren dieser deftigen Älplermagronen. Bei Fragen, Kritik und Anregungen dürft ihr mich gerne kontaktieren. Wenn Euch das rezept gefallen hat, dann lasst gerne einen Kommentar da.

Über eine Bewertung meines Rezeptes im Anschluß würde ich mich sehr freuen!

Folgt mir auch gerne auf:

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