
Knödel oder auch Klöße genannt schmecken selbstgemacht einfach am besten. Ein Knödelteig ist mit wenigen Zutaten ganz einfach zubereitet. Meine Oma hat früher immer drei Arten von Knödeln gemacht. Das waren zum einen selbstgemachte Semmelknödel aus alten Brötchen die hart wurden zur Resteverwertung, zum Anderen Thüringer Klöße halb und halb und eben diese Kartoffelknödel. Dieses Jahr habe ich diese Kartoffelknödel als Beilage zu meinem Weihnachtsmenü gezaubert. Ich mache die Knödel am liebsten selbst, denn da weiß ich wo die Zutaten herkommen und welche Quallität sie mitbringen. Gerade bei den Hauptzutaten gekochte Kartoffeln und Ei ist das sehr wichtig, denn sie tragen ja den Großteil zum Geschmack bei.
Viele bereiten Knödel nur an Festtagen zu, einfach weil sie den Ruf haben besonders aufwändig zu sein. Das Einzige was zeitaufwändig ist, ist das Pellen der Kartoffeln. Die restliche Zubereitung der Kartoffelknödel ist eigentlich ganz einfach. Das Geschmackserlebnis ist unschlagbar. Nichts geht über selbstgemachte Kartoffelknödel aus gekochten Kaeertoffeln wie sie Oma zubreitet hat.
Letztendlich sind sie ein wenig aufwändiger, dafür aber nicht industriell gefertigt. Außerdem könnt ihr die Knödel prima vorbereiten und im Kühlschrank aufbewahren. Auch könnt ihr zum Beispiel die doppelte Menge des Rezeptes nehmen und wie meine selbstgemachten Semmelknödel einfach einfrieren. Wenn ihr dann Euren Sonntagsbraten zubereitet, holt ihr die Knödel einfach aus dem Gefrierfach und gebt sie in heißes, siedendes Wasser hinein.
Was ist der Unterschied zwischen Klößen und Knödeln?
Knödel und Klöße sind lediglich verschiedene Namen, ansonsten ist es das gleiche Produkt.
Viele Regionen in Deutschland habe in der Herstellung der Knödel ihre eigene Tradition und Herstellungsweise. Jeder schwört auf eine bestimmte Kartoffelsorte und hat seine eigene Philosophie in der Zubereitung. Im Fränkischen nennt man sie Klöße und sie werden dort mit mehligen Kartoffeln zubereitet. Auch in Thüringen, wo meine Oma herkommt nennt man sie Klöße. Dort werden sie allerdings halb aus rohen und halb aus gekochten Kartoffeln zubereitet.
Natürlich gehört zu Knödeln auch ganz viel Soße. Gerichte mit ganz viel Soße sind zum Beispiel meine Rinderrouladen oder mein Sauerbraten.
Welche Zubereitungsarten gibt es für Kartoffelknödel?
- Aus rohen Kartoffeln - diese müssen auf einer Reibe fein gerieben werden, Die rohen Knödel sind meist bissiger und haben eine glänzende Oberfläche.
- Aus gekochten Kartoffeln - die Kartoffeln müssen hierfür im Vorfeld gekocht und anschließend gepellt werden. Danach müssen sie durch eine Kartoffelpresse gepresst werden.
- Halb und Halb - die eine Hälfte des Teiges besteht aus rohen, geriebenen Kartoffeln und die andere Hälfte des Teiges aus gekochten Kartoffeln die durch die Kartoffelpresse gepresst werden.
Ich persönlich mag Halb und Halb sowie die Knödel aus gekochten Kartoffeln am liebsten. Letztendlich ist das aber Geschmacksache, je nachdem wie man aufgewachsen ist.

Welche Kartoffeln verwendet man für die Kartoffelknödel aus gekochten Kartoffeln?
Bei diesem Thema kann ich Euch leider kaum weiterhelfen. Denn jeder schwört auf eine andere Kartoffelsorte. Meine Familie hat immer mehlige Kartoffeln verwendet. Ihr könnt die Kartoffelknödel aber auch mit vorwiegend festkochenden Kartoffeln ausprobieren. Die mehligen Kartoffeln haben halt einen höheren Stärkegehalt und somit eine bessere Bindung.
Welche Zutaten braucht ihr für meine Kartoffelknödel?
Meine Zutatenliste ist wirklich sehr überschaubar. Ihr benötigt folgendes:
Mehlige Kartoffeln
Hier bei uns in Deutschland gibt es an die 100 verschiedene Kartoffelsorten.
Ich weiß nicht wieviele davon mehligkochend sind. Die mehlig kochenden Sorten die ich kenne sind Agria, Augusta, Adretta und den Ackersegen. Wenn ich Adretta bekommen kann, dann nehme ich diese Sorte, denn sie eignen sich besonders gut für Knödel.
Kartoffelmehl
Das Kartoffelmehl ist wichtig für die Bindung der Kartoffelknödel. Ihr könnt es aber auch für viele weitere Gerichte einsetzen. Das Kartoffelmehl könnt ihr aber auch für viele andere Gerichte verwenden.
Salz
Ich gebe ins Wasser immer 1-2 EL Salz hinein und in den Knödelteig ca. 1-2 TL. Da Salz in größeren Mengen nicht ganz so gesund ist und früher oder später zu Bluthochdruck und anderen Erkrankungen führen kann, könnt ihr gerne auch wenniger Salz verwenden.
Ei
In meinen Knödelteig kommt ein Ei hinein. Das ist wichtig für die Bindung des Teiges, aber auch für den Geschmack und die Farbe. Hier achte ich immer auf frische Bioeier. Mir liegt es am Herzen zu wissen, wie es den Hühnern geht und wo meine Eier herkommen.
Muskat
Eine Prise Muskat bringt ein Hauch Würze in den Teig. Ihr könnt ganze Muskatnüsse kaufen und den Muskat frisch in den Knödelteig reiben, oder aber ihr verwendet schonn geriebenen Muskat.
Mit Füllung oder ohne?
Dieses Jahr an Weihnachten habe ich die Kartoffelknödel tatsächlich ohne Füllung gemacht. Manchmal mache ich knusprige Brotwürfel hinein. Alte Brotreste werden bei mir in kleine Würfel geschnitten und in Butter knusprig gebraten. Ihr solltet aber dabei bleiben, denn die Brotwürfel verbrennen gerne mal. Deshalb solltet ihr den Brotwürfeln Eure ganze Aufmerksamkeit widmen.
Tipps und Tricks...
Im weiteren Verlauf findet ihr eine detailierte Schritt für Schritt Anleitung für die Zubereitung der Kartoffelknödel.
- Was ihr auf jeden Fall benötigt, ist eine Kartoffelpresse und einen großen Kochtopf.
- Zum Formen der Knödel solltet ihr Eure Hände leicht mit Wasser anfeuchten oder die Hände mit Kartoffelmehl bemehlen.
- Um gleichgroße Knödel hin zu bekommen könntihr entweder eine lange Rolle formen und dann gleich große Stücke abschneiden. Diese formt ihr dann zu Knödel.
- Die zweite Möglichkeit ist, den Teig auf einer Digitalwaage abzuwiegen. Immer 100g pro Knödel. Als Orientierung: Die Knödelgröße passt ungefähr in die Handfläche. Man rechnet zwei Knödel mittlerer Größe pro Person.
Wie zerfallen Euch die Knödel nicht?
Es gibt zwei Dinge worauf ihr achten solltet, damit die Kartoffelknödel beim Zubereiten nicht zerfallen:
- Der Knödelteig kann zerfallen, wenn der Teig beim Kochen nicht stabil genug ist. Der Knödelteig sollte sich beim kneten problemlos von der Schüssel lösen (siehe Bild). Falls der Knödelteig klebrig ist, dann solltet ihr noch etwas Kartoffelmehl zugeben damit die Bindung stabiler ist.
- Das Wasser sollte ausschließlich siedend heiß sein, damit die Knödel nicht zerfallen. Das Wasser darf auf keinen Fall sprudelnd kochen.
Die Knödel sind fertig gekocht, wenn sie an der Oberfläche schwimmen. Die Garzeit beträgt etwa 20 Minuten.
Los geht's...
Zutaten:
- 1 kg mehlige Kartoffeln
- 1 Ei
- 180g Kartoffelmehl
- 1,5 TL Salz
- 1 Msp. Muskatnuss
- Salz für Kochwasser
Für die Füllung:
- In Butter gebackene Brotwürfel
Zubereitung
Schritt 1:
Die Kartoffeln mit Schale in einen Topf mit kaltem Wasser geben und weich kochen. Das dauert ca. 30 Minuten. Um zu testen, ob die Kartoffeln weich sind steche ich immer mit einem Küchenmesser vorsichtig hinein. Wenn man die Kartoffeln mit Schale kocht, dann bleibt die Stärke besser erhalten.
Schritt 2:
Im Anschluß gießt ihr die Pellkartoffeln ab, lasst sie ein bischen abkühlen und schält sie dann. Danach gebt ihr die gepellten Kartoffeln portionsweise in die Kartoffelpresse und presst sie direkt in eine große Schüssel.
Schritt 3:
Zu den ausgedrückten Kartoffeln gebtihr das Ei, 180g Kartoffelmehl, 1-2 TL Salz und eine Messerspitze Muskat.
Schritt 4:
Danach verknetet ihr die Zutaten mit den Händen zu einem geschmeidigen Teig. Falls der Teig noch etwas klabrig sein sollte, könnt ihr noch etwas Kartoffelmehl dazu geben.
Schritt 5:
Jetzt formt ihr Eure Knödel. Entweder formt ihr eine lange Wurst und schneidet gleich große Stücke ab die ihr jeweils zu einem Knödel formt oder ihr wiegt den Knödelteig mit einer Waage ab und formt daraus die Knödel.

Schritt 6:
Fallls ihr eine Füllung verwenden möchtet, dann drückt ihr jeweils pro Knödel einen Brotwürfel in die Mitte des Teiges und umschließßt ihn mit der Teigmasse und formt einen Knödel.
Schritt 7:
In einem sehr großen Topf kocht ihr Wasser auf und gebt 2 EL Salz hinein. Nach dem Aufkochen dreht ihr die Hitze runter sodass das Wasser nicht mehr kocht, heiß ist aber nur noch siedet. Erst dann gebt ihr die Knödel hinein - sie sinken zunächst zu Boden.
Wichtig: Die Knödel dürfen nicht kochen!

Schritt 8:
Die Knödel müssen im Topf Platz haben zum schwimmen. Sie sollten nicht aneinander stoßen. Ihr könnt die Knödel vorsichtig mit einem Kochlöffel anstoßen, damit sie nicht am Boden des Topfes ankleben. Die Knödel müssen ca. 20 Minuten im siedenden Wasser gar ziehen. Das Wasser muss heiß bleiben.
Tipp: Ihr könnt die Knödel ruhig noch im heißen Wasser bei ausgeschalteter Herdplatte 10-15 Minuten warm halten.
Ich wünsche Euch viel Spaß beim Nachkochen und natürlich auch beim Verzehren.
Bei Fragen, Kritik und Anregungen dürft ihr mich gerne kontaktieren.
Über eine Bewertung meines Rezeptes im Anschluß würde ich mich sehr freuen.

Kommentar schreiben