Spätzle selber machen geht unglaublich einfach und dauert wirklich nicht lange. Für den Spätzleteig braucht ihr nur Eier, Mehl, Salz und Wasser. Spätzle schmecken selbst zubereitet am allerbesten, denn ihr habt Einfluss auf die Zutaten. Bei uns in Süddeutschland lässt sich über die Form der Spätzle streiten. Ob dick - Knöpfle genannt, länglich oder kurz. Die Spätzle sind eine leckere Beilage zu vielen Gerichten wie zum Beispiel meinen Rinderrouladen und meinem Sauerbraten. Probiert auch mal meine Käsespätzle aus.
Kleiner Exkurs Spätzle...
Spätzle ist die schwäbische Verkleinerungsform von Spatz und bedeutet möglicherweise „Sperling“ oder „Batzen, Klumpen“. Als Wasserspatzen (der Teig konnte in Notzeiten auch ohne Eier nur aus Mehl, Wasser und Salz bereitet werden) ist das Gericht im 18. Jahrhundert belegt. Im Raum Hohenlohe werden sie mit der fränkischen Verkleinerungssilbe -lich Spätzlich genannt, in der Schweiz und im Markgräflerland Spätzli oder Chnöpfli und im niederallemannischen Raum Knepfli. Im nördlichen Österreich werden Spätzle als Nockerln bezeichnet (z. B. in der Zubereitungsform Eiernockerl); in Kärnten und Tirol werden auch Teigtaschen als Nocken bezeichnet.
Der Name bezieht sich wahrscheinlich auf die Form der Spätzle im 18. Jahrhundert, die mit Spatzen verglichen wurde.
Je nach Form wird in einigen Regionen zwischen Spätzle (die Länge übersteigt den Durchmesser um mehr als das Vierfache) und Knöpfle (das Verhältnis von Länge zu Durchmesser liegt unter zwei) unterschieden. Missratene, großklumpige oder zusammenklebende Spätzle werden auch Raben, Störchen, Rappen, Nachtigallen, Großvat(t)er oder Adler genannt.(Quelle : Wikipedia)
Die traditionelle Zubereitung von Spätzle
Spätzle und Knöpfle haben in der Region Schwaben eine jahrhundertelange Tradition der Herstellung und eine große Bedeutung für die schwäbische Küche. Die schwäbische Literatur ist reich an Gedichten rund um das „Leibgericht der Schwaben“, so beispielsweise dem 1838 im Schwarzwälder Boten veröffentlichte Gedicht „Das Lob der Schwabenknöpfle“, dem Gedicht „Schwäbische Leibspeisa“ oder dem „Spätzles-Lied“.
Die Tradition der Spätzleherstellung in Schwaben lässt sich bis ins 18. Jahrhundert zurückverfolgen. Im Jahr 1725 fasste der württembergische Rat und Leibarzt Rosinuns Lentilius „Knöpflein“ und „Spazen“ als „alles was aus Mehl zubereitet wird“ zusammen. Damals war Dinkel im schwäbisch-alemannischen Raum weit verbreitet; es ist ein anspruchsloses Getreide, das auch auf kargen Böden gedeiht. Dinkelmehl enthält viel Klebereiweiß; der Teig gelingt auch ohne die Zugabe von Eiern.
Traditionell werden Spätzle von Hand geschabt, handgeschabte Spätzle vom Brett – auch Brettspätzle genannt – gelten bis heute als besonderes Gütesiegel. Aus arbeitsökonomischen Gründen kam bereits seit Anfang des 20. Jahrhunderts die maschinelle Verarbeitung von Spätzle „mit Hausmachercharakter“, d. h. wie von Hand geschabt, auf. Mit Beginn der Industrialisierung und fortschreitendem Wohlstand avancierten die Spätzle von der Alltagskost zur kulinarischen Spezialität an Festtagen. (Quelle: Wikipedia)
Welche Zutaten benötigt ihr für die Spätzle?
Die Hauptzutat der Spätzle ist natürlich das Mehl. Ich beziehe mein Mehl regional aus der hiesigen Tonmühle. Für meine Spätzle verwende ich Weizenmehl Type 405. (Werbung unbeauftragt, selbstbezahlt)
Die Tonmühle in Dietzingen hat aber auch spezielles Spätzlemehl.
Ich habe das Spätzlemehl ausprobiert. Uns persönlich haben die Spätzle damit nicht so gut geschmeckt wie mit demmherkömmlichen Weizenmehl. Ich mag die Spätzle einfach ganz klassisch ohne Spätzlemehl. Das Spätzlemehl hat eine gröbere Beschaffenheit und sorgt für die nötige Steifigkeit des Teiges. Das hat angeblich den Vorteil, dass die Spätzle schön bissfest werden. Früher gab es das Spätzlemehl nur im süddeutschen Raum. Heutzutage findet ihr das Spätzlemehl in jedem gut sortierten Supermarkt. Falls ihr kein Weizenmehl zur Hand habt funktioniert auch prima Roggenmehl, Dinkelmehl Type 630 oder aber auch Vollkornmehl.
Eine weitere wichtige Zutat sind die Eier. Beim Biohof Braun bestelle ich öfter meine Eier. Denn dort dürfen die Hühner noch im Freien umherlaufen. Die Dotter sind tief orange und somit geben sie den Spätzle ihre gelbe Farbe.
Um den Teig schön schlonzig zu machen - wie es im schwäbischen so schön heißt, braucht man eine weitere Zutat, nämlich Mineralwasser. Durch die Kohlensäure kommt Luft hinein.
Fürs Geschmäckle kommt noch eine ordentliche Portion Haushaltssalz hinein.
Spätzlehobel, Spätzlepresse oder Brett?
Ich persönlich liebe Spätzle in der Knöpfleform. Möchte ich allerdings Käsespätzle zubereiten sind sie gepresst besser. Geschabte Spätzle auf dem Brett habe ich ehrlicherweise noch nie ausprobiert.
Ich mag den Spätzlehobel am liebsten. Das ist für mich die einfachste und sauberste Variante. Man legt den Spätzlehobel stabil auf einen Topf mit srudelnd, kochendem Salzwasser.
Den Spätzleteig gebt ihr mit dem Kochlöffel oben in den Schlitten. Dann fahrt ihr hin und herbis der Schlitten leer ist. Die Spätzle fallen unten ins Wasser.
Die Spätzlepresse (siehe Foto) ist ganz anders. Dort füllt ihr den Teig ein und mit einem Stempel drückt ihr den Teig ins kochende Salzwasser hinein.
Los geht's...
Zutaten für 3-4 Portionen:
- 350g Mehl
- 6 Eier
- 200 ml Mineralwasser
- 1-2 TL Salz
Zubereitung
Schritt 1:
Mehl, Eier und Salz in eine Schüssel geben. Mit den Knethaken Eures Rührgerätes fangt ihr an den Teig zu vermischen und lasst dabei langsam das Mineralwasser einfließen, bis ein schön schlonziger Teig entsteht. Auf Kurpfälzisch babischer Teig.
Schritt 2:
Wasser in einem großen Topf aufsetzen und 1 EL Salz zugeben.
Den Teig mit einem Kochlöffel nochmal gut durchschlagen.
Schritt 3:
Spätzlepresse oder Spätzlehobel bereitstellen, Teig einfüllen und den Teig durch die Spätzlepresse pressen bzw. den Schlitten wie oben beschrieben füllen und hin und her fahren.
Schritt 4:
Wenn die Spätzle gar sind schwimmen sie alle oben. Ihr könnt ruhig die komplette Menge Spätzleteig zubereiten bevor ihr die Spätzle aus dem Topf nehmt. Da ich immer größere Mengen an Spätzle zubereite, schöpfe ich die garen Spätzle mit einer Schaumkelle ab und gebe sie in eine Schüssel. Viele Köche schrecken die Spätzle ab damit sie nicht mehr nachgaren. Das setzt voraus, dass ihr sie vor dem servieren in einer Pfanne mit geschmolzener, heißer Butter schwenkt.
Alternativ könnt ihr sie aber auch direkt servieren.
Ich wünsche Euch einen Guten Appetit!
Über eine Bewertung meines Rezeptes würde ich mich sehr freuen.
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