Zwetschgenkuchen vom Blech

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Es muss nicht immer alles schnell gehen in der heutigen Zeit. Manchmal muss gut Ding auch Weile haben. So, wie mein Zwetschgenkuchen vom Blech. Ob noch warm, direkt aus dem Ofen als Hauptspeise, oder kalt zum Nachmittagskaffee, mein Zwetschgenkuchen schmeckt immer super lecker und erinnert mich an meine Kindheit, wenn ich wie so oft bei meiner Oma am Küchentisch saß und ihr zugesehen habe wie sie den Teig geknetet hat. Ich hingegen durfte die Zwetschgen entsteinen. Heute ist es umgekehrt, meine drei Kinder streiten sich darum wer die Zwetschgen entsteinen darf. Mittlerweile haben wir diesbezüglich eine gute Arbeitsaufteilung gefunden. Eine darf die Zwetschgen waschen, Eine darf sie entsteinen und die Dritte darf sie auf den Kuchen legen.

Wenn im Spätsommer die Zwetschgen lila auf den Bäumen leuchten dann kommt bei mir Freude auf. Ich schnappe mir  die Kinder und ab auf unsere Streuobstwiese. Dort stehen 7 alte Zwetschgenbäume.

Die Zwetschge ist im Spätsommer eine meiner Lieblingsfrucht einfach weil sie so vielseitig ist.

• Ihr könnt die Zwetschge direkt vom Baum runter essen und Zweschgenkernweitspucken mit Euren Kinder spielen.
• Ihr könnt mit meinem Rezept hier einen leckeren Zwetschgenkuchen vom Blech backen.
• Alternativ schmeckt ein leckeres Zwetschgenkompott zu meinem Grießbrei oder zu meinem Milchreis sehr lecker. Auch zum Kaiserschmarrn schmeckt ein leckeres Zwetschgenkompott nicht schlecht.
• Als leckeres Spätsommerdessert schmeckt ein Zwetschgencrumble total lecker.
• Zum Frühstück dürft ihr gerne mein Zwetschgenmarmeladenrezept ausprobieren.
• Wer gerne etwas zum verdauen mag, kann die Zwetschgen gerne auch ernten, in eine Schnapsbrennerei geben und sich einen leckeren Zwetschgenschnaps brennen lassen.

Mein Zwetschgenkuchen vom Blech schmeckt der ganzen Familie. Am leckersten ist er lauwarm mit einem ordentlichen Klecks Sahne obendrauf. Mit seinem fluffigen Hefeteig ist der Zwetschgenkuchen für jeden Anlass geeignet.

Allerdings hat kein andere Kuchen so viele Zubereitungstraditionen wie der Zwetschgenkuchen.

Allein beim Teig scheiden sich die Geister. Hefeteig, Quark-Öl-Teig, Rührteig oder Mürbeteig?

Auch beim Topping gibts unterschiedliche Variationen. Mit Streuseln oder ohne? Mit Mandeln, mit Vanillezucker, Weckmehl oder sogar Pudding?

Ist der Kuchen fertig gebacken stellt sich die Frage ob mit oder ohne Sahne?

Hinzu kommt dann noch, dass der Zwetschgenkuchen vom Blech in jeder Region einen anderen Namen hat. In Bayern heißt er Zwetschgendatschi, in Norddeutschland Pflaumenkuchen und in Richtung Westdeutschland/Pfalz gehend spricht man von einem Quetschekuche.

Viele Menschen gehen erst einmal drei Schritte zurück wenn sie Hefeteig hören. Denn Hefeteig ist eine Wissenschaft für sich.Ein Gelingen ist nich immer vorhergesagt. Aber wenn ihr den Hefeteig nach meiner Anleitung zubereitet, dann kann eigentlich nichts schief gehen.

• Die Hefe solltet ihr immer in warmer Milch mit Zucker auflösen.
• Das Hefe-Milch-Zucker-Gemisch gießt ihr dann in die Schüssel über das Mehl, deckt es ab und lasst das Ganze mindestens 30 Minuten gehen.
• In der Zwischenzeit zerlasst ihr in einem Topf die Butter und gebt diese dann in die Schüssel. Mit einem Ei und einer Prise Salz solltet ihr den Teig dann kneten bis sich der Teig von Euren Händen löst. Ggf. müsst ihr noch etwas Mehl hinzugeben.
• Wenn der Hefeteig schön luftig ist, gebt ihr den Teig wieder in die Schüssel zurück, deckt ihn ab und lasst ihn mindestens nochmal eine Stunde gehen.

Die Zwetschgen sollten gewaschen sein bevor ihr anfangt sie zu entsteinen. Danach sollten sie trocknen.

Ich persönlich habe einen Zwetschgenentsteiner zuhause. (Werbung selbstbezahlt, unbeauftragt) Der ist ganz praktisch, denn sonst müsst ihr wirklich selbst Hand anlegen und mit dem Messer jede einzelne Zwetschge seitlich aufschneiden und den Stein entfernen.

Belegt strukturiert und kompakt. Beginnt auf einer Seite des Blechs. Ob längs oder quer bleibt Euch überlassen. Die Zwetschgen werden dann Reihe für Reihe, dachziegelartig aufgefüllt.

Je kompakter ihr den Kuchen belegt desto saftiger wird Euer Kuchen.

Falls die Zwetschen etwas sauer sind, dann streue ich nach dem Belegen ein- oder zwei Packungen Vanillezucker darüber.

Zutaten:

• 500g Mehl - am besten Weizenmehl Type 405
• 1 Würfel Hefe
• 150 ml Vollmilch
• 60g Zucker
• 1 Ei
• 1 Prise Salz
• 100g zerlassene Butter
• 1,5 kg Zwetschgen
• 2 Packungen Vanillezucker
• ggf. Sahne, Mandeln

1.Schritt:

Milch und Zucker in einen Topf geben und lauwwarm werden lassen. Unter Rühren den Zucker in der Milch auflösen. Den Würfel Hefe hinnzugeben und ebefalls darin auflösen.

2. Schritt:

Mehl in eine Schüssel geben und danach das Milch-Hefe-Zucker-Gemisch über das Mehl gießen. Danach die Schüssel mit einem trockenen, sauberen Geschirrtuch abdecken und mindestens 30 Minuten gehen lassen.

3. Schritt:

Butter abwiegen und in dem Topf zerlassen. Die Butter sollte nicht heiß werden oder anfangen zu kochen.

4. Schritt:

Nach 30 Minuten ein Ei, 1 Prise Salz und die zerlassene, lauwarme Butter in die Schüssel zum Mehl und der Hefemischung geben und die Masse mit den Händen zu einem homogenen, luftigen Teig kneten. Der Teig muss sch von den Händen lösen. Falls das nicht der Fall ist solltet ihr noch etwas Mehl dazugeben.

Danach den Teig noch einmal abgedeckt mindesten 60 Minuten an einem warmen Ort gehen lassen.

Der Teig sollte mindestens auf das Doppelte aufgehen.

5.Schritt:

In der Zwischenzeit könnt ihr die Zwetschgen entsteinen.

6.Schritt:

Backpapier auf einem Backblech auslegen und den gegangenen Teig gleichmäßig auf dem Blech ausrollen.

7.Schritt:

Die entsteinten Zwetschgen wie oben beschrieben gleichmäßig auf den Teig belegen.

Wenn ihr fertig seid mit belegen, dann könnt ihr die Zwetschgen mit ein- oder zwei Packungen Vanillezucker bestreuen.

8.Schritt:

Backofen auf 150°C Umluft vorheizen.

9.Schritt:

Den Zwetschgenkuchen ca. 60 Minuten bei 150°C Umluft im vorgeheizten Backofen, mittlere Schiene backen.

Ich wünsche Euch mit meinem Zwetschgenkuchenrezept viel Freude. Falls ihr Fragen oder Anregungen habt, lasst es mich wissen!

Guten Appetit!

Ich würde mich freuen, wennihr im Anschuß mein Rezept bewerten würdet!