In einem Vorstellungsgespräch fragte man mich doch tatsächlich nach meinen Schwächen. Statt den üblichen Floskeln wie z.B. Schokolade oder Ungeduld sagte ich, dass Kuchen und Torten meine Schwächen seien.
Daraufhin schmunzelte mein Gegenüber und das Vorstellungsgespräch lief in eine völlig unerwartete Richtung.
Gehaltsvorstellungen, Arbeitszeiten, Zeugnisse und Fremdsprachenkenntnisse traten in den Hintergrund. Stattdessen unterhielten wir uns über Lieblingskuchen und Torten sowie deren Zubereitung.
Wie sich herausstellte war mein Gegenüber ein begnadeter Hobbykoch und Hobbybäcker.
Ich bekam die Stelle.
In meiner Freizeit bereitete ich zu unterschiedlichen Anlässen die verrücktesten Torten zu. Meine drei Töchter wünschten sich zu ihren Geburtstagen die ausgefallendsten Mottotorten mit den verschiedensten Themen.
Peppa Wutz, Arielle die Meerjungfrau, Schokoladentorte, Prinzessinnentorte und natürlich das Thema Pferde wurden bereits erfolgreich umgesetzt.
Schon mit 8 Jahren konnte ich mit Anleitung durch meine Oma meinen ersten Marmorkuchen alleine backen. Einfache Rührkuchen wie Zitronenkuchen, Nusskuchen und Marzipankuchen ließen nicht lange auf sich warten.
Nach einiger Zeit kamen dann Blechkuchen und Kuchen in der Springform dazu.
An Torten traute ich mich nie so richtig ran. Ich erinnerte mich zunächst an die Rezepte meiner Mutter und meiner Großmutter. Dazu kramte ich das alte, verstaubte Rezeptbuch meiner Oma hervor. Denn die Torten meiner Oma waren legendär. Vor allem die Buttercremetorte ist nicht zu toppen. Leider stehe ich mit Butterceme auf Kriegsfuß denn sie gerinnt mir leider sehr oft.
Auch das Rhabarbersahnetortenrezept meiner Mutter ist in unserer Familie sehr beliebt. Das Rezept findet ihr hier.
Auf Instagram habe ich die sehr liebe Vanessa kennengelernt. Ihr Blog lifeisbettterwithbuttercream ist wirklich toll und lehrreich. Sie ist eine begnadete vegane Hobbykonditorin und backt mega leckere Torten, Cupcakes & Co. Schaut doch mal bei ihr vorbei. Sie bietet Workshops an - alles rund um die Torte, mit tollen Rezepten.
Da die Beziehung zwischen mir und der Buttercreme erst noch weiter wachsen musste, probierte ich mich zunächst an Sahnetorten aus. Schokosahnetorte, Käsesahnetorte und Co. fehlten ab sofort bei keinem Anlass mehr.
Es folgten wie oben schon beschrieben Mottotorten. Die ersten Ideen holte ich mir bei Instagram, Pinterest und Co.. Viele Ideen hatte ich aber bereits in meinem Kopf.
Ich dachte mir:" Mehr wie verkacken kann ich nicht!" Also legte ich los.
Das nötige Equipment für meine Torten kaufte ich mir nach und nach.
Im Folgenden findet ihr meine Erstausstattung. Ich verlinke Euch die Sachen.
- 2 Tortenringe
- Tortenplatte
- Springformen in verschiedenen Größen (28cm, 26cm, 20 cm etc.)
- Rührgerät
- Spritztüllenset
- Streichpaletten
- Tortenbodenteiler
- Drehbare Tortenplatte oder Drehscheibe zum unterlegen unter die Tortenplatte
- Kuchenschaber
Dann hab ich einfach losgelegt. Seitdem ist eine Torte für mich ein Kunstwerk das wachsen muss. Jede Torte die ich backe ist ein Unikat. Wenn ich loslege weiß ich zu Beginn nicht wie das Endergebnis aussieht.
Es ist ein langer Prozess von der Idee zur fertigen Torte.
Am Beispiel der Nutella-Schokoladentorte habe ich meine gute Freundin Tordis gefragt was sie sich zum Geburtstag wünscht. Sie antwortete, dass sie sich eine Torte von mir wünscht.
Zunächst fragte ich sie nach Allergien, Vorlieben, Abneigungen und ob es lieber etwas fruchtig leichtes, schokoladiges oder klassisches sein soll.
Sie sagte etwas cremiges, am liebsten Buttercreme.
Zunächst überlegte ich mir die Größe der Torte, dann aus was die Böden bestehen sollen und zuletzt welche Creme. Natürlich schaute ich auch was das Netz zu bieten hatte.
Es dauerte ca. eine Woche bis ich ungefähr wusste wie die Torte aussehen sollte.
Am Vortag backte ich die Böden.
Zutaten für die Böden:
- 300g weiche Butter sowie Butter zum fetten der Form
- 400g Rohrzucker
- 1 Prise Salz
- 6 Eier
- 2 TL Vanillepaste
- 450g Mehl
- 1,5 TL Natron
- 60g Kakaopulver
- 150g griechischer Joghurt
- 300 ml Milch
- 75g Sahne
Zubereitung Böden:
- Den Backofen auf 180°C Ober- und Unterhitze vorheizen
- Zwei Springformen 20 cm mit Backpapier auslegen, den Rand mit Butter einfetten und mit Backpapier auskleiden. die Streifen sollten etwas 4-5 cm überstehen.
- Butter, Zucker und Salz schaumig schlagen.
- Die Eier einzeln nacheinander jeweil 20 Sekunden unterschlagen.
- Vanillepaste hinzufügen.
- Mehl, Backpulver, Natron, Kakao mischen und im Wechsel mit Joghurt, Sahne und Milch unterheben. Nur soviel rühren wie nötig.
- Den Teig hälftig auf die beiden Springformen verteilen.
- Im vorgeheizten Backofen ca. 60 Minuten backen. Stäbchenprobe!!
- Die Böden aus dem Ofen nehmen und aus der Form lösen.
- Beide Böden müssen vollständig auskühlen. Danach die Böden in Frischhaltefolie wickeln und über Nacht in den Kühlschrank legen.
- Am nächsten Tag die Böden jeweils zweimal waagrecht durchschneiden.
Zutaten Creme:
- 600g Frischkäse z.B. Philadelphia
- 600g Nutella
- 400g Sahne
- 8 TL San Apart
- 200g Himbeeren
- 100g Blaubeeren
Zubereitung Creme:
- Sahne steif schlagen, währenddessen San Apart einrieseln lassen.
- Frischkäse und Nutella glatt rühren.
- Sahne vorsichtig unter die Nutellacreme heben.
- Beeren waschen
- Den ersten Boden auf eine Tortenplatte legen.
- Mit dem ersten Tortenring umschließen.
- Den Boden ca. 1 cm mit Creme bedecken und ein Teil der Beeren darauf verteilen.
- Dann nächsten Boden obendrauf legen.
- Diesen Vorgang wiederholen bis alle Böden, Creme und Beeren aufgebraucht sind.
- Den zweiten Tortenring oben aufsetzen, wenn der erste Tortenring voll ist.
- Danach die Torte für ca. 4 Stunden in den Kühlschrank stellen.
Zutaten Frosting:
- 240 g Nutella
- 4 Frischkäse
- 4 TL Kakaopulver ungesüßt
Zubereitung Frosting:
- Nutella und Frischkäse glatt rühren
- Kakao hinzufügen
- Torte aus den Tortenringen lösen und die Torte mit den Streichpaletten einstreichen.
- Danach wieder für 1-2 Stunden kühl stellen.
Deko und Ganache:
- 200g Zartbitterschokolade
- 100g Butter weich
Bei der Deko könnt ihr Eurer Kreativität komplett freien Lauf lassen. Ich bin einmal quer durch die Süßwarenabteilung unseres Supermarkts geschlendert. Was immer schön aussieht sind Ferrero Roche, Raffaelo, Kiderriegel, Duplo, Macarons, Ferrero Küßchen, Waffelröllchen & Co.
Zubereitung Ganache:
- Schokolade über dem Wasserbad schmelzen. Das Wasserbad darf nicht zu heiß sein. Nur so, dass die Schokolade gerade geschmolzen ist.
- Die Butter in die Schokolade einrühren.
- Die Ganache mit Hilfe eines Löffels langsam am Tortenrand herunterlaufen lassen.
- Den Rest auf der Torte verstreichen.
- Jetzt müsst ihr zügig die Deko aufbringen, denn wenn die Ganache getrocknet ist, dann ist es zu spät.
Dieser Artikel enthält Werbung selbstbezahlt und unbeauftragt.
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DaddyWonderful (Freitag, 29 März 2024 16:03)
Absolut inspirierendes Rezept und tolle Geschichte �♥️