Die Kaloriendiät
Bei Tisch unterhält man sich ja über Gott und die Welt. man kommt von Kuchenbacken auf Pobacken. Da viele nachgefragt haben, kommt hier die Story,in der ich in knapp einem halben Jahr 10 kg gewollt abgenommen habe.
Die Entscheidung
Warum ich abnehmen wollte, obwohl ich immer Normalgewichtig (BMI 24,8) war?
Diese Frage stellen sich bestimmmt viele die mich kennen und die das hier lesen.
Nun, die Antwort ist ganz einfach:
"Weil ich mich in meinem Körper nicht mehr wohl gefühlt habe!"
Vor meinen beiden Schwangerschaften konnte ich essen was ich wollte und habe nie zugenommen. Das ist beneidenswert, ich weiß.
Nach der ersten Schwangerschaft war das immernoch so, obwohl ich da schon 5 kg mehr auf die Waage brachte als vorher.
Zum Vergleich: Vor Schwangerschaft 1 hatte ich durchgehend 70 kg plus/minus 1 kg.
Nach Schwangerschaft 1 hatte ich durchgehend 75 kg plus/minus 1 kg
Gewichtszunahme in Schwangerschaft 1: 18 kg
Dann kam Schwangerschaft 2 und danach war alles in meinem Körper anders.
Zum Vergleich: Vor Schwangerschaft 2 74 kg
Nach Schwangerschaft 2 77 kg
Gewichtszunahme in Schwangerschaft 2: 14 kg
Ich dachte ich kann so weiter machen wie bisher. Essen was immer mir in den Sinn kam. Morgens mindestens zwei Brötchen mit Belag (Honig, Marmelade, Nutella, Wurst, Käse, Butter etc.)
Mittags zwei bis drei Gänge Mittagessen und abends dann Brotzeit.
Nachdem die Kids im Bett waren hat mein Mann dann die Schokolade ausgepackt....
Nach dem fünften Mal nachfragen, ob ich auch ein Stück möchte, habe nachgeben und mir den Bauch vollgeschlagen.
Nach unserem Sommerurlaub 2018 an der Nordsee brachte ich dann 78 kg auf die Waage (siehe Foto oben).
Bis Dato hat mich das wenig gestört, als meine Freundin dann plötzlich weniger wog als ich und super abnahm, da dachte ich mir:" Was sie kann, kann ich auch!"
Ich ging zu ihr und fragte sie nach ihrer Diät.
Sie nahm schnell ab durch kaum noch etwas essen.
Das kam für mich nicht in Frage. Sobald ich nichts oder kaum etwas esse, fange ich an zu zittern und fühle mich unterzuckert.
Welche Diät?
Mit dem Suchnegriff "Diät" findet man ja so Einiges bei Dr. Google, von Low-Carb bis Weight Watchers. Alles nichts für mich. Ich wollte alles essen und auf nichts verzichten.
Letztendlich entschied ich mich ganz simpel und logisch fürs Kalorienzählen. Ganz einfaches Rechnen.
Ich berechnete meinen Grundumsatz plus meinen Leistunngsumsatz.
Formel Grundumsatz: 1 kcal pro kg Körpergewicht pro Stunde
Bsp. bei 70 kg Körpergewicht: 70 kg x 24h = 1680 kcal
Formel Leistungsumsatz: Individueller PAL(Physical Activity Level)-Faktor x Grundumsatz
- PAL-Faktor 1,2: Menschen mit ausschließlich sitzender oder liegender Tätigkeit (z.B. alte, gebrechliche oder kranke Menschen)
- PAL-Faktor 1,3 – 1,5: Menschen mit fast ausschließlich sitzender Tätigkeit, wenige Aktivitäten in der Freizeit (z.B. Schreibtischarbeit)
- PAL-Faktor 1,6 – 1,7: Menschen, die hauptsächlich sitzend arbeiten, aber mit zusätzlich gehender Tätigkeit (z.B. Schüler, Kraftfahrer oder Laboranten)
- PAL-Faktor 1,8 – 1,9: Menschen, die hautpsächlich eine stehende oder gehende Tätigkeit haben (z.B. Hausfrauen, Kellner, Handwerker)
- PAL-Faktor 2,0 – 2,4: Menschen mit einer sehr anstrengenden körperlichen Tätigkeit (z.B. Leistungssportler, Landwirte, Bauarbeiter, Forstarbeiter)
Laut dieser Formel kam ich auf einen Kalorienbedarf von 2400 kcal pro Tag. Als nächstes schaute ich mich nach einer Kalorienapp um. Mit Lifesum (Werbung) kam ich bestens zurecht.
Zunächst musste ich Werte wie z.B. Körpergröße, Körpergewicht, mein gewünschtes Zielgewicht und wieviel ich in einer Woche abnehmen möchte eingeben (mehr wie 1 kg pro Woche lässt die App nicht zu).
Daraufhin berechnete mir Lifesum wieviel Kilokalorien ich pro Tag essen darf. In meinem Fall waren es 1600 kcal/Tag.
Mit dieser App kann man unter anderem Barcodes von Lebensmitteln scannen und auch Lebensmittel eingeben.
Das Abwiegen der Lebensmittel bei Tisch ist etwas nervig. Anfangs saß ich mit Handy und Waage da.
Gewundert habe ich mich wieviel Kalorien einige Lebensmittel wie z.B. Reis oder Nudeln eigentlich haben. Das war mir vorher nicht bewußt.
Die erste Woche
Die ersten drei Tage waren hart. Ich kann Euch nur raten da durchzuhalten. Das Problem war nicht das ich Hunger gehabt hätte, das Hauptproblem war, die Eßgewohnheiten zu ändern. Vorher war ich gefühlt dauernd am essen. Jetzt musste ich erst mal schauen:
- Was darf ich denn überhaupt noch essen?
- Wie teile ich mir meine Kalorien ein, ohne das ich abends hungrig auf dem Sofa sitze und die Kalorien aufgebraucht sind
- Welche Nahrungsmittel machen satt und haben wenig Kalorien?
Dazu trank ich drei Liter Wasser am Tag.
Sport machte ich eh schon mindestens einmal pro Woche - Kickboxen plus Joggen.
In der ersten Woche verlor ich quasi 0 kg.
Woche 2 bis Ende
Schon in Woche zwei purzelten die Pfunde. Ich war schon 1,5 kg leichter.
Und es ging immer weiter runter.
Es gab auch Tage an denen das Gewicht wieder um 300g nach oben ging, aber ich habe mich nicht entmutigen lassen und eisern von Februar bis Juli 10 kg abgenommen.
Der Körper gewwöhnt sich an weniger Essen und nach einiger Zeit kann man gar nicht mehr soviel essen.
Die Geschichte vom Schokoladenmilchreis / Heißhungerattacken
Heißhungerattacken gabs auch. Eines Abends bereitete ich meinen Kindern einen selbstgemachten Schokoladenmilchreis zu. Er roch himmlisch. Ein Schälchen (100g) hatte ca. 400 kcal (plus/minus). Leider hatte ich an diesem Tag aber nur noch knapp 50 kcal übrig. Als die Kids im Bett waren ging ich joggen. Einzig und allein der Gedanke an eine Schüsssel dieses himmlischen Schokoladenmilchreises trieb mich an. ich joggte genauso lange bis ich 400 kcal verbrannt hatte. Danach setzteich mich auf mein Sofa und genoss den jetzt wohlverdienten Milchreis.
Aktuell kann ich große Portionen wie ich sie früher verspeist habe schon gar nicht mehr essen ohne das mir schlecht wird.
Bisher konnte ich mein Gewicht auch ganz gut halten. Momentan schwanke ich zwischen 68 und 69 kg.
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